Polska. Dom tysiącletniego narodu (niem) // Polen. Das Haus einer Tausendjährigen Nation

Dom jest miejscem bardzo bliskim każdemu człowiekowi, a jako zjawisko kulturowe, posiada oprócz postaci materialnej również wartość duchową. Tysiąc lat historii skłania do ogólniejszej refleksji i kusi, by przypomnieć nie tylko powszechnie znane i podziwiane, wspaniałe dzieła architektury polskiej, ale zaprezentować również te obiekty, które zwykle są pomijane w barwnych albumach. Prezentację rozpoczynamy od domostw naszych słowiańskich praprzodków – jaskiń i grot, drewnianych biskupińskich budowli, by następnie pokazać różnorodność zamków, pałaców, domów mieszczańskich, wiejskiej zabudowy, dworków, rynków, domów robotniczych, współczesnej architektury mieszkalnej. Pokazujemy też klasztory jako miejsca zamieszkania wspólnot zakonnych oraz kościoły – domy Boże.

Album z fotografiami Adama Bujaka wstępem opatrzył znawca tematu prof. Janusz Dobesz z Uniwersytetu Wrocławskiego.

Haus einer tausendjährigen Nation      6

Höhlen, Burgen, Schlösser      28

Wawel      42

Paläste      56

Gutshäuser      92

Regionen      98

Verschiedenartigkeit der Städte     120

Haus des Arbeiters     142

Marktplätze      148

Warschau      154

Krakau des 19. und 20. Jhs.      162

Klöster      174

Jasna Góra      200

Friedhöfe      206

Gotteshaus      216

 

Idyllischer Reiz eines Gutshauses

Manche von den Adelssitzen unterscheiden sich von der ländlichen Bauweise. Solche Herkunft hat eine ganze Gruppe von Gutshäusern aus Holz und Stein, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut wurden. Ihre innere Gliederung ähnelt der entwickelten Form eines Bauernhauses mit zwei Reihen von Räumen. Ein typisches Gutshaus hat also eine Diele in der Mitte mit Stuben, Gemeinschaftsräumen, Kammern und Alkoven an beiden Seiten. Als Eingang diente meistens eine Säulenveranda. Eine solche klassische Form haben zum Beispiel Gutshäuser in Modlnica und Âwiŕtkowice.  

Der Begriff eines Gutshauses ist sehr umfangreich. Dies betrifft auch seine älteren festungsartigen Formen, die an die Burgarchitektur erinnern. Beispiel dafür sind Gutshäuser in Oporów bei Kutno oder in D´bno im Kreis Tarnów. Das erste wurde in den Jahren 1434-1449 für den Erzbischof von Gnesen WΠadysΠaw Oporowski und das zweite in der Zeit von 1470-1480 für den Krakauer Kastellan Jakub D´biƒski gebaut. Im nächsten Jahrhundert wurden die festungsartigen Formen von der Tendenz zum Prachtvollen verdrängt. Das sieht man ganz deutlich am Beispiel des Hauses des bischöflichen Kapitels in Pabianice aus der Zeit zwischen 1565-1571. Der Projektant, Wawrzyniec Lorek, krönte das kompakte, quadratische Gebäude mit besonders prachtvollen Attiken und Ziergiebeln. Die alte Tradition der festungsähnlichen Formen hat sich in manchen Fällen in der Gebäudestruktur erhalten. Zum Beispiel zeichnet sich ein schönes Holzgutshaus in O˝arów aus dem Jahr 1757 durch ausgebaute Eckalkoven aus, welche im Verhältnis zu der Fassade sehr weit vorgeschoben sind. 

Eng verbunden mit dem Begriff des Gutshauses ist eine bestimmte spezifische Stimmung des sarmatischen Polentums, festgehalten im Nationalbewusstsein in Literatur, Malerei und in verschiedenen Bühnenwerken sowie im Film. Mit einem Gutshaus werden immer die Gestalten aus den literarischen Werken von Adam Mickiewicz und Witold Gombrowicz assoziiert. In Gutshäusern führten ihr ungewöhnliches Dasein Personen aus den Dramen von Witkacy und manchen Theaterstücken von SΠawomir Mro˝ek. Das Gutshaus ist ein wichtiger Bestandteil der manchmal Triumphierenden, wie zur Zeit der Kriegszüge König Jan III. Sobieski oder auch der bitteren und tragischen Geschichte – zur Zeit der Niederlagen – des polnischen Rittertums. Wenn man an die romantische und schmerzvolle Atmosphäre des Januar-Aufstandes (1863), die Schlachten in den Jahren 1914 und 1920 und dann an die heldenhaften Kämpfe der Partisanen aus Armia Krajowa (Landesarmee) und ihren tragischen Schicksal nach der Besetzung Polens durch die Rote Armee denkt, dann werden immer wieder polnische Gutshäuser in Erinnerung gerufen. Diese adlige Legende war so stark, dass die neuen polnischen Behörden der Volksrepublik ihr einen Krieg erklärt hatten, um dann, als ob sie mehr Angst vor der Architektur als ihren Bewohnern gehabt hätten, mit Verbissenheit die materiellen Spuren der alten Kultur zu vernichten. 

Jetzt kann man von einer gewissen Renaissance dieses Architekturtypes sprechen. In den erhalten gebliebenen Gutshäusern lebt heute die neue Generation von alten Familien, die die Jahre des „Klassenkampfes“ überlebt haben. In manche Häuser konnten ihre rechtmäßigen Besitzer zurückkehren. Eine kleine Zahl der verlassenen und meistens verwüsteten Bauwerke erwachte, dank der Leidenschaft der Künstler und der vermögenden Liebhaber einer idyllischen und ruhigen Lebensweise, fern vom Trubel der Großstädte. Es sind aber nicht mehr die gleichen Gutshäuser, weil die Zeit, in der wir leben, ebenfalls anders ist. In den heutigen Adelshäusern herrscht nicht mehr die Stimmung aus Artur Grottgers Graphiken oder Gemälden von Wojciech Kossak. Das Zeitalter der Ulanen, des treuen Dienstes und der unendlichen östlichen Gebiete ist vorbei. Die Häuser werden nicht mehr von ausgedehnten Gütern und Wäldern voll von Wild sondern von den in der Nähe gebauten Betonsiedlungen umgeben. 

Faszinierend ist die, oft mit Opfern verbundene, Bindung der vereinzelten Familien mit der jahrhundertealten Tradition an ihre alten Wohnsitze. Zu solchen alten „Familiennestern“, seit Generationen von den Nachkommen des gleichen Geschlechtes bewohnten Sitzen, gehören Gutshäuser in Tarnawa und Glanów. Der Stammvater der Familie, Stefan Novák, der1625 inden Adelsstand aufgenommen wurde, war ein Ungar. Zurzeit befinden sich die Häuser in Tarnawa und Glanów nach wie vor in den privaten Händen der Nachkommen des ungarischen Offiziers Novák, der vom Schicksal nach Polen – in sein neues Vaterland – geführt wurde.

Eine ganz einzigartige Erscheinung ist das Gutshaus in LusΠawice, das zurzeit das Eigentum von El˝bieta und Krzysztof Penderecki ist. Das Haus steht in einer ausgedehnten privaten Garten- und Parkanlage, der größten in Polen. In der Nähe des Hauses befindet sich ein gemauerter Speicher aus dem Ende des 16. Jahrhunderts – Heute ist Zakopane zwar die „größte polnische Promenade“, aber es hat kaum Gemeinsamkeiten mit dem ehemaligen Kulturzentrum, das im gleichen Maße hervorragende Maler, Komponisten, Schriftsteller wie Individualisten anzog. Vielleicht erinnern nur noch die krummen Laternen der Krupówki-Straße an das alte Bild einer verrückten „Dorfstadt“.

Zurzeit wird Zakopane und die umliegenden Dörfern von der Architektur umgeben, die man als Karikatur des „Zakopanestils“ bezeichnen kann, und die dieser Bezeichnung überhaupt nicht würdig ist. Nicht solchen „Stil“ meinte StanisΠaw Witkiewicz, als er am Ende des 19. Jahrhunderts den polnischen Nationalstil in Anlehnung an die, nach der Meinung des romantischen Intellektuellen, von fremdem Einfluss freie Volkskunst des polnischen Bergvolkes der Goralen, wieder zu beleben beabsichtigte. Die Frucht seiner Leidenschaft war eine ganze Gruppe von ungewöhnlichen Zakopaner Häusern. Als erste entstand in den Jahren 1892-1893 die Villa „Koliba“, das Haus von Zygmunt Gnatowski, das persönlich von Witkiewicz entworfen wurde. Die Villa sollte ein Vorbild für die Architekten sein und ihre Austattung – die Nachahmung der Schmuckformen und der Gegenstände der Goralen – sollte die Schöpfer der angewandten Kunst inspirieren. Im Jahre 1897 wurde im Zakopaner Koziniec das Haus „Dom pod jedlami“ („Haus zu Tannen“) für Jan Gwalbert Pawlikowski fertiggebaut. Es war die beste Verwirklichung des Zakopaner Stils. Hier konzentrierte sich auch das kulturelle Leben, das seinen Einfluss weit über die Grenzen der Region ausstrahlte. Von den anderen wichtigen Projekten von Witkiewicz sind die Villen: „Pepita“, „Korwinówka“, „Zofiówka“ und „Rialto“ nennenswert. An allen haben die besten einheimischen Zimmerleuten und Holzschnitzern gearbeitet. 

Zakopaner Stil ist die polnische Variante des „malerischen Bauernstils“, der damals in Europa und in den USA bedeutend wurde. Witkiewicz selbst war überzeugt, dass die in der Baukunst der Goralen angewandten Schmuckformen, bereits früher in der ursprünglichen polnischen Kunst existiert hatten und in ihrer einfachen Form bei den Goralen überlebten. Der Gedanke von Witkiewicz war nicht nur Wegweiser für die regionale Entwicklung um Zakopane, denn er wurde auch woanders, auch im Zentralpolen, aufgenommen. Objekte im Zakopaner Stil enstanden unter anderem auch in WisΠa, NaΠ´czów, Milanówek, Warschau und Posen. Die Leidenschaft von Witkiewicz schuf die Grundlagen der modernen Regionalarchitektur. 


Gartensiedlung für die Arbeiter

Eine völlig neue und dynamische Entwicklung erfuhr die Architektur nach der Entstehung der Industrie, die die Notwendigkeit der Gründung von Arbeitersiedlungen oder neuen Städten mit sich brachte. Den Fabriken und Siedlungen leisteten die Sitze der Fabrikanten, die in ihrer Form oft prachtvollen Palästen ähnlich waren, Gesellschaft. Von den neuen, schnell gebauten Städten ist Lodz nennenswert. In Lodz wurde das monumentale Raumprojekt in Ksi´˝y MΠyn verwirklicht. Die in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts nach dem Entwurf von Hilary Majewski realisierte Investition bestand aus der Textilfabrik von Karol Scheibler, einer Arbeitersiedlung und des Besitzerpalastes. Die Siedlung setzte sich aus einigen Reihen von Etagenhäusern, der Schule an der einen und dem Fabrikgebäude an der anderen Seite zusammen. 

Der beispiellose Reichtum der Paläste in Lodz, der dank der Einkünfte aus der Textilindustrie erworben wurde, zeugte meistens von der Geschmacklosigkeit der Investoren. Der bombastische, ausdrucklose Stil der Architektur der Jahrhundertwende mit seiner Tendenz zur aufdringlichen Pracht, war Ausdruck des Ehrgeizes der damaligen Industriemagnaten. Ein gutes Beispiel dafür ist der neobarocke Palast der Familie Poznaƒski, erbaut 1904 nach dem Entwurf von Adolf Seligson.

Zahlreiche Arbeitersiedlungen befinden sich in Oberschlesien. Durch ihre Konzeption zeichnen sich zwei von ihnen aus: Giszowiec (Gieschewald) und Nikiszowiec (Nikischacht) zwischen Szopienice (Schoppinitz) und Murcki (Emmanuelssegen). Beide waren Eigentum der Gesellschaft Georg von Giesche‘s Erben. Beide wurden in der gleichen Zeit (1906-1908) gebaut und beide waren in der Firma Georg und Emil Zillman aus Berlin- Charlottenburg entworfen worden. Die zwei Siedlungen hatten gleichen technischen Standard und waren von den Mitarbeitern des Bergwerkes „Giesche“ (jetzt „Wieczorek“) bewohnt. Nikiszowiec (Nikischacht) war eine kompakte Wohnblocksiedlung für tausend Einwohner, bestehend aus zweistöckigen Gebäuden, die über die Straßen mit Bögen verbunden waren. Giszowiec (Gieschewald) wurde dafür als eine einzige dieser Art in Polen und als eine der frühesten Gartensiedlungen in Europa geplant. Sie war rechteckig mit einem quadratischen Platz in der Mitte, den eine hufeisenförmige Umgehungsstraße umkreiste. Die Innengassen trennten sich strahlenförmig von der Stadtmitte aus. Der zentrale Platz erfüllte die Rolle eines Marktes und um ihn herum befanden sich Geschäfte sowie ein Wirtshaus mit Theatersaal und Freilichtbühne.

Die an die Dorfarchitektur anknüpfenden Häuser waren am meisten für zwei, manche für vier Familien bestimmt. Da Aufstellung und Form der Häuser unterschiedlich waren – es wurden sogar mehrere Dachtypen angewandt – wirkte die Siedlung nicht monoton. Jedes Haus hatte einen kleinen Garten und ein Wirtschaftsgebäude. Die Wohnfläche der Arbeiterwohnungen betrug zwischen 38 und 45 und der Wohnungen von Beamten zwischen 72 und 104 Quadratmeter. Bis heute ist nur ein kleiner Teil von Giszowiec (Gieschewald) erhalten geblieben, denn seit den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann man dort elfstöckige Wohnblöcke zu bauen.   

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